LandLuft: Warum unterstützen Sie LandLuft und warum ist Ihnen diese Partnerschaft wichtig? Dr. Kurt Weinberger: Wir versichern als agrarischer Spezialversicherer Wetterextreme, die bedingt durch den Klimawandel zunehmen. Daher setzen wir uns aus gesellschaftspolitischer Sicht für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein. Das erklärt auch unser Engagement für den Erhalt unserer Lebensgrundlage Boden. Wir müssen national die Voraussetzungen schaffen, um die Bevölkerung ausreichend ernähren zu können. Daher müssen wir auch zum Wohle der zukünftigen Generationen die wertvollen Agrarflächen schützen. Denn von Beton kann man nicht abbeißen. LandLuft ist dabei ein wichtiger und wertvoller Partner.
LandLuft: Wie können positive Beispiele für einen guten Umgang mit Grund und Boden in Gemeinden und Städten Ihrer Meinung nach aussehen? Dr. Kurt Weinberger: Wir liegen mit 15 Straßenmetern pro Kopf und der höchsten Leerstandsfläche – laut Umweltbundesamt 40.000 Hektar – an der Spitze in Europa. Dabei schützt eine vermehrte Investition in die Schiene den Boden und das Klima, die Sanierung des Leerstands schont die Umwelt und schafft tausende Arbeitsplätze. Zudem ein perfektes Beispiel, bei dem sich Ökologie und Ökonomie ergänzen.
LandLuft: Was kann Ihrer Meinung nach durch gute Bodenpolitik verbessert werden? Dr. Kurt Weinberger: Faktum ist: Der Boden ist die Haut der Erde, und weder Erde noch Mensch sind ohne Haut überlebensfähig. Durch zubetonierte Agrarflächen gefährden wir aber die Lebensmittelproduktion. Daher muss der Boden als kritische Infrastruktur deklariert werden. Die Sicherung der nationalen Lebensmittelversorgung und damit die Sicherung unserer Böden sollen in der Bundesverfassung verankert werden. Andernfalls wird Österreich ein „Land ohne Äcker, zukunftslos!“